Eigentlich ist die Tour ja schon etwas länger her, aber heute hatte ich endlich Zeit, die Bilder der Tour zu sichten. Der Mt. Cornizzolo ist inzwischen sowas wie ein kleiner „Geheimtipp“ für Liebhaber anspruchsvoller Trails. Mindestens zwei solcher Trails finden sich am Südhang des Monte Cornizzolos, an dem auch wir schon zwei Mal unterwegs waren.
Diese Mal stand die Abfahrt oberhalb des Rifugio Consigliere Marisa auf dem Programm, die die deutlich anspruchsvoller der Beiden ist.
Das Schöne bei dieser Tour: Die Aufstiege sind grade im Vergleich zu unseren BBS Touren im Inntal deutlich einfacher. Die erste Hälfte shuttlen wir mit dem Auto, die letzten 400-500 hm geht es dann gemütlich auf Asphalt mit dem Bike bergauf. Das ist auch gar nicht weiter schlimm, denn direkt ab den ersten Metern der Abfahrt geht es so richtig rund.
Aber erst wird noch ein bisschen die Aussicht bei perfektem Wetter genossen! So macht Biken Spaß. 🙂
Im steilen Hang schlängelt sich der Trail durch die Wiesen. Dabei ist eine dosierte Vorderbremse gefragt, um auf dem schottrigen S2-S3 Trail in den Serpentinen nicht wegzurutschen.
Das Versetzen des Hinterrads ist dabei zwar meist sinnvoll…
…aber Simeon beweist uns Kehre für Kehre, dass das Ganze auch ohne schöne „Schwenker“ geht. Respekt!
Durch abwechselnd schottrigen und felsigen Kehren geht es Meter um Meter bergab. Dabei wird der Trail mit jedem Tiefenmeter schwerer und pendelt sich schließlich irgendwo am oberen S3-Ende auf der Singletrail Skala ein.
Jetzt ist scharf einlenken gefragt. Ab geht’s in die Tiefe!
Mit dem „Einbiegen“ des Trails in die Schlucht nach ca. 300 Tiefenmeter wird der Trail dann nochmal anspruchsvoller (ob hohe Stufen in Kehren mit runden Holzbalken, oder einfach nur richtig, richtig steil im schottrigen Gelände bergab, hier ist alles dabei). Die für uns unfahrbaren Stellen pendeln irgendwo zwischen S4 und S5, und das in konstant steilem, teils verblockten und rutschigem Gelände. Für uns bedeutet das „same procedure as last year“, wir stellen das Radfahren vorübergehend ein und tragen unsere Bikes die nächsten Tiefenmeter.
Christian auf der verzweifelten Suche nach der Idealllinie, falls es in diesem Gelände so etwas gibt…
So ganz haben wir die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben und wir probieren immer wieder unser Glück.
Nach weiteren 200 Tiefenmeter ändert der Trail dann noch einmal seine Spielart und wird deutlich Verwachsener.
Die Schwierigkeit bleibt hoch, S3-S4 sollte man auch weiterhin sicher fahren können, um hier Spaß zu haben. Und den haben wir auf jeden Fall.
Auf 700m Meereshöhe gibt’s dann die wohlverdiente Pause! Optional mit kleinem Pool im Bach und netter Sitzbank – so lässt es sich aushalten.
Im weiteren Verlauf vorbei geht es vorbei am Kloster weiter ins Tal. Der Trail ist jetzt wieder deutlich einfacher, es kommt sogar etwas wie „Flow“ auf. Und genau aus diesem Grund bleibt die Kamera mal wieder im Rucksack. Was folgt, ist ein wunderbarer S2 Trail, der immer wieder mit knackigen S3 Stellen zu überraschen weiß. Es empfiehlt sich also die Konzentration weiter hoch zu halten, um nicht einen Abflug über den Lenker zu machen. 😉
Für alle, die die MTB BBS Tour am Mt. Cornizzolo auch mal nachfahren möchten – und das kann ich nur wärmstens empfehlen – hier der entsprechende GPS Track:
Maximale Höhe: 1156 m
Minimale Höhe: 277 m
Gesamtanstieg: 161 m
Gesamtabstieg: -975 m