Nachdem wir den ersten Tag bereits Dank wechselhaftem Wetter nicht auf unseren Bikes verbringen konnten, steht als erste Tour heute der Hohe Ziegspitz auf dem Programm.
Die Auffahrt teilen wir uns heute mit einer Vielzahl an E-Bikern, die mühelos an uns vorüber ziehen, während wir uns die steilen Schotterweg tretend und schiebend empor quälen. Während die E-Biker auf knapp 1.600m Höhe auf breitem Weg zur Stepberg Alm rollen, zweigt unser Weg rechts ab. Wir schultern unsere Bikes, bis auf 2 kniffligere Stellen ist der Aufstieg jedoch problemlos zu bewältigen.
Nach einem grandiosen Ausblick und ausgiebiger Pause starten wir in die Abfahrt. Wobei man das Ganze zu Beginn nicht wirklich Abfahrt nennen kann. Der Weg führt direkt auf dem Kamm entlang zum Rauhenstein. Dabei geht es gefühlt mehr bergauf als bergab – Gegenanstiege wechseln sich ab mit einigen Interessanten S4 und auch S5 Passagen, die auf dem Kamm in den Fels geschlagen wurden. Fahrspaß kommt auf dem Kamm heute eher nicht auf.
Irgendwann zweigt unser Trail zum Glück links vom Kamm ab, nach einigen steileren und felsigeren Passagen kommen wir vorbei an der unbewirtschafteten Griesberg Alm.
Von dort geht es zunächst überraschend flowig durch den Wald, bevor das Spitzkehren Massaker beginnt. Die letzten 500 Höhenmeter haben es dann nochmal in sich. Zu Beginn schlängt sich der Trail auf Waldboden durch extrem steiles und absturzgefährdetes Gelände. Die Serpentinen haben 180° und wer das Umsetzen des Hinterrades nicht in Perfektion beherrscht, wird hier keine Freude haben. Zwei sehr steile S4-S5 Kehren später wird der Hang dann ein kleines bisschen flacher. Die Serpentinen bleiben jedoch anspruchsvoll, und obwohl in den Kehren selten ein Hindernis zu finden ist, hat der Trail weiterhin eine Schwierigkeit von S3-S4 (ohne versetzen des Hinterrades bleibt es weiterhin schwierig bis unmöglich). Ein klasse Trail für echte Serpentinenexperten!
Der Trail spuckt uns direkt an den Bahngleisen aus, denen wir noch ca. 300m folgen, bevor wir zurück am Auto sind.
Maximale Höhe: 1873 m
Minimale Höhe: 810 m
Gesamtanstieg: 1068 m
Gesamtabstieg: -1056 m
Während Christian die S4 und S5 Stellen auf dem Kamm irgendwann auf jeden Fall noch einmal probieren will, habe ich genug von der Schinderei auf dem Kamm. Die Tour kann jedoch auch prima gekürzt werden. Über einen Wanderweg kann man auch direkt in das 500hm lange Spitzkehrenmassaker einsteigen! 🙂
Pingback: Kurze Bike-Runde in Mittenwald: Serpentineninferno auf dem Ochsenbodensteig Trail - bruchpilot
20. September 2018 um 23:41
Sehr schöner Bericht, traumhafte Panoramen!
Schön, dass jetzt auch ein roter Strich auf der Landkarte dabei ist!